Carpe Diem

 

Die Fahrt auf einem Moto bis zu dieser abgelegenen Finca in Kolumbien war anstrengend und das heisse Wetter ist erschöpfend, weshalb ich mich ein wenig hinlegen will, ich hebe also das riesen Netz, welches unser Himmelbett umgibt, als mir ein lauter Schrei entwischt. Da thront auf unserem Bett ein riesen Vieh! Thomas reagiert ob meinem Schrei leicht verärgert. „Was siehst du jetzt schon wieder?“ Als ob ihm noch nie ein Tier einen Schreck eingejagt hätte. Da denke ich an unseren Dschungelbesuch in Puerto Maldenado, als er wegen einem süssen Frosch geschriehen hat. Gut, das ist nur die halbe Wahrheit. Es war stock dunkel, kein Strom ab 20:00 Uhr und Thomas sitzt auf der Toilette, als ihm etwas auf den Kopf plumpst und dann mit einem riesen Satz auf den Arm springt. Weich und klebrig fühlt es sich an, ohne es zu sehen. Ganz schön gruselig. Gut, ok, immer noch nicht die ganze Wahrheit. Eigentlich war es kein Schrei von ihm, eher ein leichtes Stöhnen und ein ruhiges „da ist mir doch glatt ein Frosch auf den Kopf gefallen!“ Während ich mich ganz irritiert und schreiend aufs Bett verzogen hatte und rief:“ Wo ist er!“ Zu meiner Verteidigung: Es war dunkel, das Ding kann hüpfen und es könnte durchaus sein, dass es hier giftige Frösche gibt. Ist doch ganz schön beängstigend wenn man nichts genaues sieht, aber weiss, dass da etwas ist. Nicht?

 

Auf jeden Fall sitzt jetzt vor mir diese riesen Stabheuschrecke, 8cm lang. Kann weder springen, noch beissen und trotzdem schaudert es mich. Was mir aber eher Sorgen macht, ist: „Wenn dieses riesen Vieh hier rein kommt, durch das schützende Netz, wie sieht es dann mit den vielen Mücken und Tarantellas aus?“ Eine unruhige Nacht steht mir bevor.

 

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