El Supermercado

30.03.2017

 

Guten Morgen Argentinien - Guten Morgen Buenos Aires - Guten Morgen Henry!

 

Ich habe einen neuen Freund, Henry. So nenne ich unsere Badezimmer-Kakerlake (Küchenschabe übrigens auf Spanisch la cucaracha). Henry grüsst mich an diesem Morgen, als ich ins Badezimmer komme, er verliert mich nicht aus den Augen –  was auf Gegenseitigkeit beruht. Er geniesst die tropische Badezimmerluft, die hier dank schlechter Belüftung noch lange nach dem Duschen herrscht. Was tust du den ganzen lieben langen Tag, lieber Henry? Wir gehen heute Einkaufen und bessern so unser Spanisch auf.

 

Es sind nur ungefähr 10 Gehminuten bis zu unserem Lieblingssupermarkt. Er ist in der Gegend der Günstigste und auch sonst habe ich bisher noch keinen günstigeren gesehen. Hier sind alle Artikel mit Preisen vermerkt, so dass der Händler nicht willkürlich Geld verlangen kann (kann sehr teuer kommen). Für uns war es am Anfang schwierig, einzuschätzen wie viel zu bezahlen ist und wann man sich wehren muss. Hier im Supermercado haben wir dieses Problem nicht. Wir können eigenständig stöbern und uns so für das jeweils günstigste Produkt entscheiden. Neben dem Schimmelkäse der eigentlich kein Schimmelkäse sein sollte, finden wir eine kleine Auswahl an Fleisch, Yoghurt und Wasser. Die grösste Fläche ist für die süssen Leckereien reserviert (sowieso). Diese sind im Supermarkt aber vergleichsweise teuer und sollten besser in den Panaderias gekauft werden. Der kleine Supermarkt ist chaotisch eingerichtet, bringt man aber ein wenig Zeit mit, findet man das Nötige.  

Am Eingang wurden das Gemüse und die frischen Früchte einladend angeordnet . Hinter den Harassen langweilt sich eine etwas ältere charismatische Dame. Ich werde sie mit meinem Spanisch gleich fordern. „Perdone, querria un medio kilo de tomates, por favor“ sage ich. Hinter den grünen Salaten kann ich die bejahrte Frau fast nicht sehen. Sie erinnert mich an meine Grossmutter Zuhause, sie scheint mir grossmütig und liebevoll, ausserdem ist sie nicht viel grösser und somit auf Augenhöhe mit mir.  Generell sind die Menschen hier eher klein. Gewandt packt sie die Tomaten in ein Plastiksack, dazu kommen noch 2 Avocados und Bananen. „Algo mas?“ „Nein, das ist alles.“ „Das macht dann 95 Pesos“. Ich bezahle am Gemüsestand, Thomas hatte bereits das Yoghurt (24Pesos) und 2l Wasser (24Pesos) an der dafür vorgesehenen Kasse bezahlt.

 

Am Abend ist kein Henry im Badezimmer. Lieber Henry, mir war es wohler, als ich noch wusste wo du steckst. Bestimmt werde ich noch oft Verwandten von dir begegnen. Ich werde sie von dir Grüssen.