Heute ist es eisig kalt. Die Fahrt vom Ufer des Flusses bis zu unserer Unterkunft zieht sich in die Länge. Der eisige Wind peitscht uns um die Ohren. Viele haben nicht mehr als eine kurze Hose und Flipflops an, schliesslich ist man die Kälte in der Pampas auch nicht gewohnt, doch die Klimaerwärmung macht auch dem Dschungel zu schaffen. Von gestern 42 Grad auf heute 15 ist das Quecksilber im Thermometer gesunken und zwar sprungartig. Wir feuern am Lagerfeuer an, eigentlich verboten in diesem wunderschönen Naturschutzgebiet, heute brennt aber in den meisten Lagern ein Feuer. Die dünnen Decken, reichen nicht für die Nacht, doch mehr haben wir nicht zur Verfügung. Die Lösung liegt in der Körperwärme. Päärchenweise schlüpfen wir heute ins gleiche Bett.
Mit dem Sonnenaufgang kehrt leben in die Pampas ein. Die Kälte steckt in den Gliedern, doch die wunderbare Stimmung lässt die Gemüter ruhen. Im Amazonas schwimmen grüne Inseln, die sich aus miteinander verhakten mitgeschwemmten Bäumen oder bei Hochwasser aus losgerissenen Wasserpflanzen und über Wurzeln vernetzten Grasinseln entwickeln. Auf einer der Flüsse Namens Rio Yacuma nähern wir uns einer Herde Delfine. Die Amazonasdelfine sind 2 bis 3 Meter lang. Ihre Farbe verändert sich mit dem Alter: Jungtiere sind silbergrau, ältere Amazonasdelfine werden rosa. Ihre Halswirbel sind nicht verwachsen, was ihn besonders beweglich macht. Auch ist sein Schultergelenk nicht in der für Wale und Delfine typischen Weise verwachsen, weshalb sich ein Buckel auf dem Rücken abzeichnet. Dank seiner Beweglichkeit, kann sich der besondere Delfin ohne Probleme zwischen den Bäumen bewegen und hat sich hervorragend an seine Umgebung angepasst. Kurzentschlossen springe ich, mit Zustimmung unseres Guides, ins Wasser. Kurze Zeit später, befinde ich mich in Mitten einer spielenden Jungmannschaft. Die Tümmler wollen mit mir spielen, was mir schnell zu viel wird. Aufgrund des trüben Wassers, kann ich nicht erkennen wann sich mir ein Delfin nähert. Das Anstupsen der, bei dieser Art der Delfine typischen, langen Schnauze an meinen Beinen und das knabbern an meinen Zehen lässt mich aber erahnen, wie viele spielfreudige Tümmler um mich kreisen. Nicht weit entfernt sehe ich einen riesigen Alligator, ein geschätzter 4 Meter Panzer wärmt sich an der Sonne, 2 Meter entfernt taucht ein Delfin ab. Surreal präsentiert sich die Pampas, welche Land- und Wassertiere gleichermassen vereint. Eine Herde Totenkopfaffen stürmt unser Boot und die hier Gelb-Blauen Macao gleiten über unseren Köpfen. Im Sumpfgebiet zeigt sich uns eine 3 Meter lange Anakonda. Nachdenklich bemerkt unser Führer: “Wisst ihr, vor 15 Jahren, hätten wir diese Schlange genommen und jedem von euch um den Hals gelegt. Das wussten wir noch nicht, dass die Sonnencrème und der Mückenschutz die Tiere töteten. Wir wussten es nicht besser. Heute ist uns der Schutz dieser Tiere wichtig.“
Am Abend fischen wir Piranhas und Katzenfische, welche später auf dem Grill zubereitet und genüsslich verspeist werden. Am Feuer erzählen wir uns Geschichten und lassen die Tage revuepassieren. Nach 7 Tagen Dschungel und Pampas geht eine wunderbare Zeit vorüber. Doch wir müssen weiterziehen. Und verabschieden uns von unserer Gruppe, mit deren wir eine wunderbare Zeit geniessen durften.
Tipp: Agentur Max Jungle