24.04.2014
Als ich nach langer Fahrt durch das nirgendwo am Ende der Strasse ein Dörfchen entdecke, werde ich ein bisschen nervös. San Pedro strahlt eine Mystik aus, die man nicht richtig fassen kann. Es scheint, als könnten hier, die von den Tourguides versprochenen Mumien, wirklich schlummern. Die aneinandergereihten Lehmhäuser bilden enge Gassen und gehen Ton in Ton mit den sandigen Strassen. Kontraste findest du hier wenig, ab und zu ein herbstlich belaubten Baum, mehr nicht. Die Wüsten-Oase San Pedro liegt mitten in der Atacama-Wüste auf 2438 Meter. Nur alle 6-10 Jahre gibt es hier so starke Regenfälle, dass die ganze Wüste farbig blüht.
Die Wüste scheint auf den ersten Blick trostlos und leer, nicht um sonst schickt man jemanden den man loswerden will in die Wüste. Doch der Schein trügt, zwar ist der Kampf ums Wasser allgegenwärtig. So pumpt die Minen- und Aluminiumindustrie den Ureinwohnern gnadenlos das rare Wasser ab, was zu einem ständigen Kampf ums Überleben führt. Doch verbirgt die unendlich scheinende Wüste am Ende wunderschöne Oasen mit einer belebten Natur und vielen Tieren. Vicuñas und Alpacas weiden, Coyoten und Viscachas (Nagetier/Hasenähnlich) verstecken sich gut getarnt zwischen den Steinen und auch die Suris (südamerikanischer Vogelstrauss) und Flamingos fühlen sich hier wohl. Das Dorf San Pedro de Atacama ist für Touristen ein beliebter Ausgangspunkt für diverse Ausflüge in die unberührte Natur, an die schönsten Oasen und in die berühmte Salar de Uyuni. Und so durften auch wir 3 wunderschöne Tage erleben.