Quito- verloren in einer Stadt

Erdbeben und Aschefälle haben Quito in Vergangenheit und Gegenwart (die letzte Eruption war 2002) häufig heimgesucht. Quito ist von 14 Vulkanen umgeben und zerstörte Gebäude in der Altstadt wurden nach Erdbeben mindestens viermal wieder aufgebaut.

 

Quito gibt einem das Gefühl verloren zu sein. Spreche ich in Zahlen, so wird es deutlich warum: Etwas über 8 Millionen Menschen leben in der ganzen Schweiz auf einer Fläche von rund 41 285 km2, in der Hauptstadt Ecuadors ballen sich auf 290 km2, 2.2 Millionen Einwohner. Was heisst, dass in der Schweiz pro km2 gerundet 194 Einwohner leben, während sich in der zweitgrössten Stadt Ecuadors 5000 Einwohner auf 1 km2 niedergelassen haben. Da ist es nicht verwunderlich, wenn du erst einmal nicht weisst wohin mit dir. Hier empfehle ich zum ersten Mal eine Stadtrundfahrt mit dem Touristen Hop-on/Hop-Off-Bus zu machen. Die Rundfahrt ist nicht teuer, fährt dich zu allen Hotspots und gibt dir einen wunderbaren Überblick der Stadt. In einigen Stunden fährt er in alle Viertel und du wirst sehen, dass auch Quito seine Schätze hat.

 

So ist die Altstadt, welche ganz nebenbei als erste Stadt  überhaupt 1978 in die Liste des UNESCO-Weltkulturerbe aufgenommen worden ist, wunderschön zum Bummeln. In der Altstadt im kolonialen Barockstil gibt es ausserdem prächtige Kloster und Kirchen zu bestaunen. Die prächtig vergoldete Jesuitenkirche La Compania. Die Einwohner Quitos nennen sie stolz die schönste Kirche des Landes, für mich ist sie immerhin die Nummer 1 im Alten-Zentrum. Die engen Einbahnstrassen sind unter der Woche überfüllt mit Autos und Bussen, weshalb ich empfehle Sonntags, wenn die Altstadt (8:00-16:00 Uhr) für Autos gesperrt ist, einen Ausflug hierhin zu unternehmen.

 

Hoch oben auf einem Hügel im nordöstlichen Teil der Altstadt steht die gotische Basilica del Voto Nacional, welche den Titel schönste Kirche des Landes oder auf sicher den Titel die schönste Kirche der Stadt locker für sich gewinnen sollte. Das äussere Erscheinungsbild ist eindrücklich und einschüchternd zugleich.

 

Der kleine Hügel südlich der Altstadt wird El Panecillo genannt. Auf dem Gipfel steht eine Statue Namens Virgen de Quito (Jungfrau von Quito). Besteigt man das Monument, siehst du über die ausufernde Stadt und verdeutlicht nochmal anschaulich die Weite der Stadt.

 

Mariscal, auch bekannt als Gringolania, beherbergt unzählige Hostels und Restaurants, sowie Discotheken, weshalb sich hier die meisten Backpacker niederlassen.

 

Midad del Mundo - Rund um Quito

Am berühmtesten ist Ecuador wegen seiner Lage am Äquator. Die Mitte der Welt liegt 22km nördlich von Quito und ist der Ort, an dem Charles-Marie de la Condamine 1736 die Messung vornahm, die bewies, dass hier der Äquator verläuft. Neuere Messungen ergaben, dass sie nur 300 m daneben lag. Trotzdem bleibt der ursprünglich Ort der Messung, dank dem damals dort errichteten Monument, das Touristenziel. Der tatsächlichen Mitte der Erde wird nicht viel Aufmerksamkeit geschenkt, wenngleich man ihn auch besuchen kann und das ganz kostenlos und ohne Touristen.

Tipps: Sich ganz entspannt einen Überblick mit dem Quito Tour Bus (Linie Rot/Hop-off-On) verschaffen und kein Highlight auslassen.