Ein Vogel erinnert noch an die düstere Zeit Medellins. Bauch und Schwanz der mannshohen kugelrunden Bronzestatue sind völlig zerfetzt. 1995 hatte die Guerillabewegung FARC hier eine Bombe gezündet und mindestens 30 Menschen in den Tod gerissen. Einst wurden in der Stadt der Drogenbosse mehr als 6800 Menschen pro Jahr umgebracht, heute zählt sie zu den innovativsten Städte der Welt.
In Medellin lebte einer der grössten Drogenbosse überhaupt. Lange Zeit verbreitete Pablo Escobar Angst und Schrecken. Auftragskiller mordeten für kleines Geld. Als einer der reichsten Männer Südamerikas und Boss eines Drogenkartells, hat er tausende Menschenleben auf dem Gewissen und war für die Unsicherheit auf den Strassen verantwortlich. Die Geschichte des Drogenbosses fasziniert nicht nur Besucher: Besonders ärmere Kolumbianer bewundern ihn nach wie vor als eine Art Robin Hood. Aber die Stadtverwaltung Medellíns spricht sich ausdrücklich gegen Escobar-Tourismus aus.
Heute erinnert nur noch wenig an die mörderische Zeit. Von der einst 2. gefährlichsten Stadt der Welt, ist sie heute einer der innovativsten Städte weltweit. Eine ganze Nation hat dazu beigetragen, Medellin in eine nahezu sichere und einladende Stadt zu verwandeln. Die über zahlreiche Hügel weit verstreuten Armenviertel sind dank Rolltreppen und Gondeln endlich mit dem Rest der Stadt verbunden. Die Weltklasse-Restaurants, das pulsierende Nachtleben, die gute Infrastruktur und die Geschichte dahinter, machen die Paisas (Einwohner) stolz und Medellin zu einem Touristenmagnet.
Ja das stolze Völkchen hat allen Grund stolz zu sein. Und sollte ein Vorreiter und ein Vorbild für viele weitere Städte sein.
Tipps: Die Free-Walkingtour ist sehr gefragt und meistens ausgebucht. Nicht ohne Grund, sie ist sehr spannend. Ebenso die Pablo Escobar Tour, bucht man sie im Sugar Cane Hostel begleitet dich sogar ein ehemaliger Mitarbeiter Pablo Escobars. Äusserst spannend.