Koh Tao - und mein Anliegen

Wie schon oft in meinen Berichten geschildert liebe ich das Meer. Trotzdem habe ich bis jetzt gewartet mit meinem Taucherschein. Ein Fehler! In Koh Tao nehme ich dies nun in Angriff. Zugegeben, ich hatte zuerst, trotz unglaublicher Neugierde, etwas Schiss und habe mich nur durch sanfte Stupser von Thomas dazu durchgerungen mich an einer Tauchschule einzuschreiben.

 

Nach meinem Open Water war ich so fasziniert von der Unterwasserwelt und gleichermassen schockiert von dem Gedanken, dies alles womöglich nicht erhalten zu können, dass ich begonnen habe mir Gedanken über den Umweltschutz zu machen. Nicht, als ob ich dies nicht schon seit jeher getan hätte, nur ist es nun eine Herzensangelegenheit. Nach den ersten 4 Tagen unter Wasser, war für mich schnell klar weiter zu machen, ich wollte meine erworbenen Fähigkeiten vertiefen und konnte dies mit einem aufbauendem Advance Kurs in die Tat umsetzen. Navigations-Tauchgang, Tief-Tauchgang und Nacht-Tauchgang gehörten dazu und auf einer der Tauchgänge schwebte ich plötzlich vor einem riesigen, atemberaubenden Wesen. Elegant schwebte es durch das Meer, das rund 5-6 Meter lange Tier schien völlig schwerelos unter Wasser. Es war ein Walhai-Baby, das vergnügt durch unsere Blubberblasen schwaderte und sich im Whirlpool, entstanden durch die Atemluft der Tauchenden, ausruhte. Manchmal fasste er mich ins Auge, schwamm auf mich zu, bremste kurz vor meiner Nase ab und es schien, als ob er mich beschnuppert, er öffnete sein riesen Mund und ich kam mir so klein vor. Manchmal schoss er auf mich zu, so dass ich mich ducken musste und wenn ich mein Kopf hob, sah ich, wie er sich in meinen Blubberblasen badete. Eine unglaubliche Erfahrung, die ich hier machen durfte und gleichzeitig erfasste mich Demütigkeit ob all der Zerstörung dieser wunderschönen Unterwasserwelt.

 

Meeresschutz

 

Ich beginne mich mehr mit dem Thema Meeresschutz zu befassen.

 

Während zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch von den unendlichen Ressourcen des Meeres gesprochen wurde, ist heute klar, dass menschliches Handeln die Funktion der Meere nachhaltig verändert. Überfischung, falsche Fangpraktiken, Vernichtung großer Lebensräume und Plastikmüll sind markante, schwerwiegende Probleme.

 

Wer denkt, es ist nicht sein Problem, der hat weit gefehlt. Ozeane spenden Leben! Jeden zweiten Atemzug, den wir tun, verdanken wir dem Meer.

 

80 Prozent des Mülls im Meer stammen vom Festland und 20 Prozent von Standorten im Meer (etwa von Schiffen). Im Pazifik schwimmt ein Müllteppich auf einer Fläche, die vergleichbar ist mit der Fläche der Länder Deutschland, Österreich, Tschechien, Polen, Luxemburg, Ungarn und Schweiz zusammengenommen. Der Hauptanteil des Mülls besteht aus Kunststoff. Vögel halten den Müll für Beute und fressen ihn. Ähnlich verhält es sich bei Meeressäugern. Die IUCN schätzt, dass jährlich eine Million Seevögel, 100.000 Meeressäuger und eine nicht zu beziffernde Zahl von Fischen an Plastikmüll verenden.

 

Bevor ich das Ausmass der Zerstörung mit eigenen Augen gesehen habe, dachte ich, bereits alles zu tun, was in meiner Macht steht. Immerhin lebe ich nicht am Meer und so wie mir wird es vielen ergehen. Aber, auch der verwendete Plastik in der Schweiz kann in die Weltmeere gelangen und jeder! kann etwas dagegen tun: Vermeide Plastik! Plastik ist aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken – und doch gar nicht so schwer zu vermeiden.